Viele Oldtimerbesitzer sehen in den historischen Vehikeln nicht nur den eigenen Fahrspaß, sondern betrachten ihre Oldtimer gleichfalls als spannende Wertanlage. Der Oldtimerindex der Südwestbank hat in den vergangenen Jahren eine erfreuliche Entwicklung erlebt – mit einem Plus von 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Viele Oldtimerbesitzer sehen in den historischen Vehikeln nicht nur den eigenen Fahrspaß, sondern betrachten ihre Oldtimer gleichfalls als spannende Wertanlage – Oldtimer erleben seit vielen Jahren einen Boom. „Seit der Finanzkrise 2008 haben sich Oldtimer als spannende Anlageobjekte etabliert. Viele Kunden waren und sind auf der Suche nach alternativen, aber wertstabilen Investitionsmöglichkeiten, darunter auch Oldtimern“, erklärt Jens Berner, Oldtimer-Experte im Asset Management bei der Südwestbank.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Oldtimerindex (OTX) der Südwestbank leicht rückläufig entwickelt: Der Rückgang des Index ist allerdings ausschließlich auf einen leichten Preisrückgang (-2,94%) des BMW 507 – und damit des aktuell teuersten Oldtimers – zurückzuführen. Alle anderen im Index befindlichen Fahrzeuge konnten entweder im Preis steigen (13 Fahrzeuge) oder den Preis stabil halten (6 Fahrzeuge). Am Stichtag 1. Januar 2023 stand der OTX bei 581 Punkten, das ist ein Rückgang von 1,0% im Vergleich zum Vorjahr.
Auch im Jahr 2022 war die Wertentwicklung von Fahrzeugen im niederpreisigen Segment stärker als im hochpreisigen. Insgesamt konnten fünf der zwanzig im Index befindlichen Fahrzeuge um mehr als10% im Wert zulegen. Der Spitzenreiter der Wertentwicklung unter den Autoklassikern ist der Opel Manta B GT/E, mit einem Preisanstieg um 31,21% gegenüber dem Vorjahr. Auch die Modelle Porsche 944 (+19,43%), Mercedes 250 CE (114 E25) „Strichacht-Modell“ (+13,88%), Opel Kadett C GT/E (+13,19%) und BMW 2002 (02) (+10,92 %)konnten im Wert deutlich zulegen.
Bei einem langfristigen Vergleich mit anderen Anlageklassen zeigt sich, dass Oldtimer eine wertstabile Anlagemöglichkeit darstellen: Seit 2005 wuchs der DAX um 227%, der Euro-Stoxx-50-Performance-Index stieg um 113% an, der REX-P für deutsche Staatsanleihen wies ein Plus von42% aus. Im Vergleich dazu legte der OTX um 481% zu. Die positive Entwicklung beliebter Oldtimermodelle unterstützt viele Autoliebhaber in ihrer Entscheidung, Geld in „Garagengold“ zu investieren.
„Oldtimer können als Portfoliobaustein in der Asset Allokation von sehr vermögenden Kunden eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Unter Chancen-Risiko-Verhältnissen sowie aus Gründen einer angemessenen Diversifikation eignen sich Oldtimer zur Vermögensanlage jedoch nur für Kunden mit einem liquiden Anlagevermögen von über einer Million Euro“, erklärt Berner. Unter Renditegesichtspunkten empfiehlt Berner den Kauf eines Oldtimers erst ab einem Preis von 100.000 Euro – hier können pro Jahr noch zwischen 3 bis 5% Nebenkosten für Versicherungen, Steuern, Gutachten, Wartungen und Reparaturen hinzukommen.
Die Anzahl der in Deutschland zugelassenen Oldtimer ist im vergangenen Jahr wieder kräftig angestiegen: Laut Daten des Kraftfahrt-Bundesamtswaren am 1. Januar 2023 793.589 Oldtimer – mit und ohne Historienkennzeichen – in Deutschland zugelassen, was einem Plus von 8,4 Prozent entspricht.
Auch 2023 überschreiten wieder zahlreiche Autos deutscher Hersteller die 30-Jahre-Schwelle, ab der das beliebte H-Kennzeichen beantragt werden kann. Viele Oldtimerbesitzer beantragen das H-Kennzeichen auch aus praktischen Gründen – so unterliegen Oldtimer mit einem H-Kennzeichen etwa einer pauschalen Kraftfahrzeugsteuer, die in vielen Fällen günstiger ist als ohne H-Kennzeichen. Die vierte Generation des Porsche 911 (993) feiert 2023 den 30. Geburtstag. Es ist der letzte luftgekühlte 911 und schon länger ein sehr beliebter Klassiker, dessen Preise in den letzten zehn Jahren schon merklich anzogen. Auch der BMW 3er Cabrio E36, Golf III Cabrio und die erste Generation der Mercedes C-Klasse feiern 30. Geburtstag.
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